Maßnahmen müssen umgesetzt und kreative Wege gefunden werden, Schwierigkeiten zu überwinden – Bürgerschaftliches Engagement ist für den Erfolg der Spielleitplanung essentiell. Dieses Engagement kann maßgeblich durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit befördert werden und die beste Ansprache geschieht persönlich. Das Projekt “Spielleitplanung für Berlin — Modellprojekt Pankow-Weißensee” war hierbei nicht nur auf Märkten und Festen in Weißensee vertreten, sondern hat auch eine eigenständige Auftaktveranstaltung durchgeführt.
Neben dem Informieren wurden diese Gelegenheiten auch zum Beteiligen genutzt. Denn wo gibt es bessere Voraussetzungen zur Partizipation? Menschen, die größtenteils im oder um das Plangebiet herum wohnen, die sich zudem für Kinder und Jugendliche in der Stadt interessieren, die Zeit mitbringen und oftmals sogar konkrete Vorstellungen zur Verbesserung ihrer Aufenthaltsorte und Wege haben.
Informationsveranstaltung Spielleitplanung am 19. Mai 2009
Zentral im Gebiet in den Räumen der Heinz-Brandt-Oberschule wurde in der Phase der Bestandserhebung eine öffentliche Bürgerveranstaltung durchgeführt Bei der Auftaktveranstaltung ging nur darum, Interesse zu wecken, sondern ebenso die Meinungen und Sichtweisen von (erwachsenen) Bürgerinnen und Bürgern in die Spielleitplanung einfließen zu lassen.
Nach einem Informationsteil mit der Vorstellung des Verfahrens und erster Erkenntnisse konnten die Bewohnerinnen und Bewohner in Kleingruppen zu einzelnen Gebietsteilen Anmerkungen in einer Karte verorten. Die Ergebnisse der Kleingruppen sind als wertvolle Informationen in die Bestandsaufnahme eingeflossen. Dank der Kombination aus Kartenmaterial und Text waren die Meinungen der Anwesenden sehr genau auf einzelne Orte zu beziehen. Zudem konnte Missverständnissen durch den persönlichen Kontakt vorgebeugt werden. All das führte zu einer beinahe ausnahmslosen Verwertbarkeit der Ergebnisse der Veranstaltung.
Auf Stadtteilfesten vor Ort
Stärkeren Informations- und Aktivierungscharakter hatten die Präsentationen des Projekts direkt vor Ort als Stand auf Stadtteilfesten. Hier ging es darum, die Bürgerinnen und Bürger “da abzuholen, wo sie sind”, mit ihnen “auf der Straße” ins Gespräch zu kommen und über die Initiative in ihrem eigenen Kiez zu informieren.
Präsent war das Projekt mit einem eigenen Informationsstand auf:
- 14. Mai 2009 — Sozial-Kultur-Markt auf dem Antonplatz
(vertreten durch das Studienprojekt Spielleitplanung) - 16. Mai 2009 — Frühlingsfest auf dem Caligariplatz
(vertreten durch das Studienprojekt Spielleitplanung) - 28.–30. August 2009 — Weißenseer Blumenfest
(vertreten durch das Bezirksamt Pankow, Jugendamt)
Das ausnehmend positive Echo bestärkte nicht nur das eigene Engagement des Projekts, sondern brachte für die Bewohnerinnen und Bewohner neue Denkanstöße und Sichtweisen. Eltern wie Kinderlose wurde neu für das Thema der Kinder- und Jugendfreundlichkeit im städtischen Raum sensibilisiert. Kinder und Jugendliche, die bei den Streifzügen mitgewirkt hatten nutzen die Gelegenheit ihren Eltern und Freunden die Produkte und Erkenntnisse ihrer Arbeit vorzustellen.
Zukunftswerkstatt Weißensee
Um die Fortführung der Spielleitplanung auch nach Ende der Projektbearbeitung zu gewährleisten, braucht es aufmerksame und aktive Bürgerinnen und Bürger, die die Entscheidungsprozesse der Bezirksverordnetenversammlung kritisch verfolgen und auf die Beachtung des Spielleitplanes pochen. Maßnahmen müssen umgesetzt und kreative Wege gefunden werden, Schwierigkeiten zu überwinden – Bürgerschaftliches Engagement ist für den Erfolg der Spielleitplanung essentiell.
Hierfür gilt es bestehendes Engagement zu nutzen, wie im Fall der Zukunftswerkstatt “Weißenseer gestalten Weißensee“, die durch das Modellprojekt “Quartier nach vorn!” durch den Bezirk Pankow initiiert wurde. Mitglieder der Zukunftswerkstatt sind engagierte BürgerInnen, die sich aktiv in Kleingruppen mit je einer bestimmten Thematik befassen.
Die Erkenntnisse und Empfehlungen der Spielleitplanung wurden in den Zukuftswerkstattprozess eingespeist, so zum Beispiel bei der zweiten „Zukunftswerkstatt Weißensee“ am 10. Oktober 2009. Dies hilft Doppelstrukturen zu vermeiden und stärkt die bürgerschaftlichen Kräfte im Quartier. Die Maßnahmen der Spielleitplanung sollen unter anderem mit dieser Hilfe in Zukunft umgesetzt werden.