Grundgedanke des Projekts war es zu prüfen, ob eine Anwendung des Instruments der Spielleitplanung unter den besonderen Berliner Rahmenbedingungen möglich ist und zu einer kind- und jugendgerechten Stadt beitragen kann. Hierfür wurde ein tatsächliches Modellprojekt gestartet, denn es ging auch darum zu erfahren, wie das Instrument der Spielleitplanung in die bestehenden Berliner Verwaltungsstrukturen einzugliedern sein kann. Dabei konnte das Modellprojekt mit einem Studienprojekt gewinnbringend verknüpft werden. Beide Projekte arbeiten auf das gemeinsame Ziel hin, konnten jedoch eigene Schwerpunkte setzen.
Projektziele des Modellprojekts “Spielleitplanung für Berlin”
Die Partner für das Berliner Vorhaben (Bezirksamt Pankow von Berlin, Deutsches Kinderhilfswerk, Technische Universität Berlin (Institut für Stadt- und Regionalplanung) und Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“) führen gemeinsam die Spielleitplanung als Instrument kind- und jugendgerechter Planung modellhaft im Bezirk Pankow durch. Hiermit sind zwei Zieldimensionen verbunden:
Die Ergebnisse des Modellprojekts zur Spielleitplanung im Gebiet Pankow-Weißensee/Langhansstraße sollen zur konkreten Weiterentwicklung des Quartiers und darüber hinausreichenden Erkenntnisse für die weitere Qualifizierung zu einem kinder- und familienfreundlichen Bezirk Pankow genutzt werden. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur Lokalen Agenda 21.
Ziel ist es über das konkrete Planungsprojekt hinaus, die gewonnen Erkenntnisse berlinweit aufzuarbeiten und nutzbar machen. Je nach den Erfahrungen aus dem Modellprojekt sollen Empfehlungen und weitere Schritte für einen breiteren Einsatz des Instruments in Berlin entwickelt werden.
Projektziele des Studienprojekts “Kinder- und Jugendinteressen in der räumlichen Planung”
Ziel des Studienprojekts im Studiengang Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin war es, dass sich die Studierenden der Anforderungen von Kindern und Jugendlichen an den städtischen Raum bewusst werden und geeignete Formen finden, diese Bedürfnisse in einem urbanen Kontext zu erfüllen. Dies erforderte eine theoretische Beschäftigung mit Ansprüchen, Situationen und Problemlösungsmöglichkeiten auf die eine praktische Anwendung dieses Wissens folgen konnte.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Methode der „Spielleitplanung“ gelegt. Es galt, die Vorzüge und Einschränkungen dieses Ansatzes zu untersuchen und die Anwendbarkeit in einem großstädtischen Kontext zu überprüfen. Geeignete Hinweise zur methodischen und organisatorischen Weiterentwicklung sollten aus der konkreten Anwendung dieses Instruments an einem Berliner Beispiel entwickelt werden. Dabei sollte die Spielleitplanung als lernhaftes Praxisprojekt für einen kleinräumlich begrenzten Bereich erstellt werden.
Lernziele in diesem Projekt waren insbesondere:
- ein grundsätzliches Verständnis des Ablaufs von Planungsprozessen zu gewinnen
- interdisziplinäres Arbeiten mit unterschiedlichen Fachplanungen zu üben
- das Vorhandensein unterschiedlicher Wahrnehmungen und Raumansprüche an die Stadt begreifen zu lernen (Situation von Kindern)
- Abwägungsprozesse bei widerstreitenden Interessen zu verstehen
- Beteiligungs- und Mitwirkungsformen in der räumlichen Planung kennen zu lernen
- das Vorbereiten und Durchführen von Workshops zu üben
- Kommunikation und Umgang mit lebensweltlichem „Expertenwissen“ zu lernen
- Planungsmittel und ‑methoden kritisch zu reflektieren
Planungsstudierende von heute, tragen Verantwortung für die Städte von morgen. Eine Sensibilisierung für die in der gegenwärtigen Planungspraxis vernachlässigten Themen trägt — langfristig — zu einer Zukunftsfähigkeit der Städte bei. Hierzu konnte das Projekt einen wertvollen Beitrag leisten.
weitergehende Informationen zum Thema “Studienprojekte”
unter www.isr.tu-berlin.de.de